Regionalwettbewerb Niederrhein 2016
Am 16. Februar 2016 war es endlich so weit.
Der Tag der Präsentation unseres Forschungsprojektes in Biologie stand an. Unser Projekt wurde im Seidenweberhaus mit 412 Konkurrenten einer kompetenten Fachjury dargeboten und musste kritischen Fragen standhalten. Wir waren deshalb, obwohl wir sehr gut vorbereitet waren, sehr aufgeregt. Wir hatten unseren Stand professionell mit 2 Plakataufstellern und einer Powerpointpräsentation, die ununterbrochen Bilder von uns bei unserer Forschungsarbeit zeigte, ausgestattet. Selbstverständlich hatten wir auch unsere Milbenkultur, ein Binokular und Untersuchungsmaterialien mit. Wir, das sind die Biokursschüler der Klasse 10: Schoaib Abu Tair, Tuba Shams und Christine Shala. Wir wurden während des gesamten Projektes tatkräftig von Juana Azem, Sheijla Dzaferovic, Laura Fuchs und unserer Biologielehrerin, Frau Cremers, unterstützt. Frau Nitsch von der Universität Düsseldorf leitete uns an, wie man wissenschaftlich arbeitet und versorgte uns zudem mit den Milbenreinkulturen.
Doch zunächst erst einmal die Information, wie wir zu unserem Forschungsthema überhaupt gekommen sind:
Es ist bei der Unendlichkeit von biologischen Forschungsthemen nicht einfach, eine Entscheidung zu fällen. Ausschlaggebend war, dass eine Forscherin von uns unter einer Hausstauballergie leidet. Das hat uns dazu bewegt, wissenschaftliche Unter-suchungen an der Hausstaubmilbe und deren Bekämpfung zu machen. Das Thema war geboren……:
“Die Hausstaubmilbe – wie bekämpfe ich den Feind in meiner Umgebung?“
Es gibt fast keinen Lebensbereich, der frei von Milben ist. 4 % der Bevölkerung sind klinisch manifeste Hausstauballergiker. Auch an unserer Schule gibt es einen hohen Prozentsatz von Hausstauballergikern. Was macht die Milbe zur Überlebenskünst-lerin, was macht sie so allergieauslösend, und wie kann man möglichst Milben-freiheit erzielen?
Man muss Möglichkeiten schaffen, das für Milben optimale Mikroklima zu zerstören. Nicht jedes Bekämpfungsmittel hilft und nicht jedes ist gleich ergiebig. Können nur die chemischen Akarizide helfen, oder reichen vielleicht schon einfache Hausmittel, die insektizid wirken?
Wir haben deshalb über mehrere Wochen recherchiert, untersucht, mikroskopiert, verglichen, gezählt, analysiert und Testreihen mit vielen Bekämpfungsmitteln durch-geführt und ausgewertet. Dabei konnten wir verblüffende Ergebnisse erzielen…..
Fazit aus unseren Untersuchungen ist, dass man sehr wohl nützliche Alternativen zu den im Handel käuflichen und beworbenen Bekämpfungsmitteln hat. Wir konnten eindeutig herausstellen, dass auch hochgepriesene Mittel hinter den von uns getesteten Hausmitteln stehen können. Lavendel hat uns als Hausmittel besonders überzeugt. Schon nach kurzer Zeit dezimierte sich die Milbenpopulation extrem. Lavendel hat als getrocknete Blüten den großen Vorteil der problemlosen Verarbeitung in der Matratze, in Polstern oder im Kopfkissen. Dem Hausstaub-Milbenallergiker könnte somit mit einfachen, günstigen und nebenwirkungsfreien Mitteln geholfen werden, vorausgesetzt er akzeptiert den Lavendelduft.
Als wir nach einem ereignisreichen, anstrengenden Tag abends mit ca. 113 weiteren Biologen bei der Feierstunde im Seidenweberhaus auf der Bühne standen, konnten wir es zunächst nicht fassen, als uns von Herrn Dr. Popovic, dem Wettbewerbsleiter, verkündet wurde, dass wir den 2. Platz erhielten. Wir haben neben insgesamt 53 Projekten in Biologie standgehalten und dass, obwohl dort fast nur Gymnasien vertreten waren. Darüber waren wir besonders stolz.
Wissenschaftliches Arbeiten hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn wir dafür viel Freizeit investieren mussten. Der Preis hat uns entlohnt. Wir sagen allen zukünftigen Jugend forscht – Teilnehmern, traut euch einfach bei so einem Wettbewerb mitzu-machen. Auch wenn die Konkurrenz groß ist, es ist die positive Erfahrung, die einem keiner mehr nehmen kann.
Übrigens sind wir von unserem Preisgeld mit Frau Cremers und Frau Nitsch als krönendem Abschluss essen gegangen. Auf diesem Wege konnten wir uns endlich mal bedanken für die tolle Begleitung und Unterstützung.