Biologie beschäftigt sich mit dem Leben und Überleben von Organismen. Somit knüpft dieses naturwissenschaftliche Fach eng an das unmittelbare Erleben der Schüler/innen an. Dadurch ergibt sich eine hohe intrinsische Motivation, die Zusammenhänge zu verstehen und zu durchschauen.
Biologie verstehen und anwenden zu können, ist als Kompetenz zu Beginn des dritten Jahrtausends dringend gefragt. Im letzten Jahrhundert haben Naturwissenschaften zu radikalen Veränderungen geführt. Heute erfordern immer mehr Berufe eine solide naturwissenschaftliche Grundbildung. Aber auch wer „nur“ an den Diskussionen um Medizin- und Gentechnik, Energienutzung und Treibhauseffekt, Umweltbelastung und Nachhaltigkeit teilnehmen will, muss zumindest die Sprache der Naturwissenschaften verstehen und sich damit auseinandersetzen, durch welche besondere “Brille“ Naturwissenschaftler die Welt betrachten.
Arbeitsweisen
Der Neigungskurs Biologie wird dreistündig in der Woche ab der Klasse 7 als Wahlpflichtfach im eigens dafür gut ausgestatteten Biologiefachraum angeboten. Modelle, Mikroskope, Dauerpräparate, Sezierbesteck, Schautafeln, Bestimmungsbücher, Skelette etc. stehen ausreichend zur Verfügung. Neben der Vermittlung von Kenntnissen und Erkenntnissen sowie der Initiierung sozialer Einstellungen können die Schüler/innen gerade im Kurs praktische Umwelterfahrungen sammeln. Hierzu ist es erforderlich, sie mit bestimmten Arbeitsweisen und -techniken vertraut zu machen. Zu den elementaren biologischen Arbeitsweisen gehören:
- Betrachten ruhender Objekte
- Beobachten von Vorgängen
- Vergleichen von Objekten oder Vorgängen
- Untersuchen (Beobachten mit technischer Hilfsmittel)
- Kenn- und Bestimmungsübungen
- Arbeiten mit Lupe und Mikroskop
- Experimentieren zum Nachweisen und Belegen von Theorien und Erkenntnissen
Unterrichtsbeispiel
Im Rahmen der Unterrichtseinheit “Ökosystem Fliessgewässer“ (8. Klasse) ist es deshalb üblich, die nahegelegene Niers als Forschungsobjekt zur Einübung o.g. Arbeitsweisen und –techniken zu nutzen. Anhand eines Gewässeruntersuchungsprotokolls kartieren die Schüler/innen das Gelände, stellen verschiedene naturwissenschaftliche Parameter heraus, wie Temperatur des Gewässers, Fliessgeschwindigkeit, Farbe, Geruch, Gewässertiefe, Windstärke, Sonneneinstrahlung, Flussverlauf, Sauerstoff-, Nitrat- und Phosphatgehalt. Sie ermitteln eventuelle Einleitungen von Abwässern oder Zuflüsse, Müllablagerungen. Alle zusammengetragenen Ergebnisse werden in Zusammenhang gesetzt mit den von den Schülern bestimmten Pflanzen und Kleinlebewesen. Daraus beurteilen sie dann später im Biologiefachraum mit den entsprechenden Hilfsmitteln die biologische Gewässergüte, um Aussagen über die Wasserqualität bzw. den Verschmutzungsgrad eines Fliessgewässers zu machen.
Inhalte
In den anderen Jahrgangstufen werden ebenfalls Themen, der unmittelbaren Lebensumwelt der Schüler/innen, möglichst praxisnah, erarbeitet, wie z.B.:
Klasse 7
- Ökosystem Wald/Hecke
- Gesunderhaltung des Menschen
- Drogen/Sucht
Klasse 8
- Ökosystem Fliessgewässer
- Sexualkunde
Klasse 9
- Cytologie (Zellenlehre)
- Stoffwechselphysiologie beim Menschen (Ernährung, Verdauung, Blutkreislauf, Ausscheidung) und Bewegung (Muskulatur und Knochen)
- Neurophysiologie (Gehirn und Sinnesleistungen)
Klasse 10
- Genetik (Vererbung)
- Evolution (Stammesgeschichte der Lebewesen)
- Ethologie (Verhaltenslehre)